Schweizer Wein: 5 Fragen an Baur Weine aus Rafz. Episode 1 - das aktuelle Weinjahr

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Peter und Reni Baur von Baur Weine bauen in Rafz ausgezeichnete "Weine im Einklang mit der Natur" an.

5 Fragen über das aktuelle Weinjahr und die Freuden und Sorgen -  heute Episode 1:

Der Frühling mit sehr warmen  Temperaturen ist früh da. Was laufen für Arbeiten im Rebberg und was sind die möglichen Sorgen, die Ihr mit dem Wetter und Klima habt?

Die Arbeiten im Rebberg verlaufen zeitgemäss und gut. Der Vorschnitt der Reben startet im November, wenn das Laub am Boden ist, meist nach einem ersten Frost sobald sich der Saft den Rebstock und Wurzeln zurückgezogen hat.

Das Schneiden der Reben zieht sich bis in den Februar hinein. Parallel dazu werden die Reben angebunden. Seit Anfang April sind diese Arbeiten erledigt und die Instandsetzung der Reb- und Drahtanlagen steht nun an.

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In der letzten Woche ist der Austrieb der Reben sehr zügig vorangeschritten. Die Knospen waren vor 8 Tagen noch im sogenannten Wollstadium und diese damit vor Minusgraden geschützt. Inzwischen sind sie aufgebrochen und die zarten grünen Blätter sind zu sehen.

Die ein bis zwei Minusgrade in den frühen Morgenstunden, sollten die Reben gut überstehen, da sie doch noch sehr klein sind und es absolut trocken ist. Aber in 4 Wochen, Mitte Mai und zur Zeit der Eisheiligen sieht die Situation dann anders aus.

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Sollten dann nochmals Minustemperaturen auftreten, sobald beide Augen voll ausgetrieben und die jungen Triebe 10 cm und länger sind, ist die Anfälligkeit gegen die Frühlingsfröste sehr gross. Dieses Phänomen begleitet uns seit bald 5 Jahren vermehrt. Der Zeitpunkt des Austriebs hat sich vorverschoben und startet Anfang bis Mitte April. Früher war das meist 2 bis 3 Wochen später.

Was in den 1990er Jahren nur hin und wieder einmal vorkam wird jetzt zur alljährlichen Zitterpartie. Sogenannte Frostruten, die zusätzlich zu den angebundenen Ruten stehengelassen werden, sind wieder «in Mode» gekommen.

Auch Kerzen für den Rebberrg stehen seit 2017 in der Scheune für den Notfall bereit. Die Frühlingsfröste und starken Sommergewitter mit Hagelschlag bringen wohl auch zukünftig immer mehr Sorgen in den Weinbauernalltag. Zum Teil könnte dies zwar mit einer teuren Versicherung abgedeckt werden. Ob dies finanziell drin liegt, muss jeder Betrieb für sich selbst entscheiden.

Der Klimawandel ist auch bei uns zu spüren und hinterlässt seine Spuren.

Demnächst Episode 2 - PIWI? Was ist das denn? Die neuen Rebsorten und ihre Vorteile.

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