Dienstag, 17. März 2015

Von Beat Caduff gelernt ... nachahmenswert!

Freunde, für einmal will ich nicht über Wein schreiben. Nein. Aber über Genuss!

Und was man von Spitzenköchen lernen kann.

Kürzlich war ich von der führenden Weinagentur Mettler Vaterlaus an eine Weinveranstaltung in Caduff's Weinloft eingeladen. Die Weinpräsentation war, wie zu erwarten, professionell organisiert und in der Weinloft in Zürich in einem angenehmen Ambiente gestaltet.

Beat Caduff, Zürcher Gastronom und bekannter Spitzenkoch, bereitete die Häppchen für die Degustation und das gelungene Mittagsmenü zur Weinpräsentation. Gratulation - alles ganz gut - ein Genuss.

Bei den Häppchen zur Degustation besonders aufgefallen: die enorm leckeren Bruschetti, ganz grossartig, unglaublich viel Geschmack. Beat Caduff hat über der Theke das Geheimnis verraten.

Olivenöl. Ja, schon gut. Gutes Olivenöl, natürlich! Was denn sonst?

Aber woher dieser unglaublich tolle Geschmack? Beat verrät: Nimm das gute Olivenöl und lasse es mit den gewünschten Zutaten ein paar Stunden bei etwa 60° im Ofen ziehen.

Ich habe das schon einmal ausprobiert ... und heute wieder. Ein Wintertag, etwas Zeit für Genuss - ab in die Küche!

Ich bereite die Zutaten für die Olivenöl-Kreationen: ein gutes Bio-Olivenöl, frische Zitronen, Rosmarin, Knoblauch. Alles zubereitet und ab in den Backofen bei 60° für ein paar Stunden.

Dann abkühlen lassen und ab in die kleinen Flaschen.

In den Platten bleibt etwas Öl mit dem Extrakt übrig. Ein kleines Stückchen Brot, probieren. Einfach herrlich. Enorm guter Geschmack. Durchaus nachahmenswert!

Dienstag, 3. März 2015

Da muss das ganz grosse Glas her!


Eucaliptus - Ville Rustiche 2011 - Bolgheri Superiore DOC

Ganz grosser Wein! Der Ville Rustiche 2010 hat von Gambero Rosso 2 Bicchieri erhalten und war Endausscheidungskandidat für das dritte Glas. Das Kompliment "Bester in seiner Klasse", sicher mehr alsverdient. Dass Veronelli dem weltberühmten Ornellaia 2010 drei Sterne und 94 Punkte gegeben hat ist sicher richtig.

Dass Dario di Vaira, der sympathische Besitzer und Oenologe von Eucaliptus mit seinem Ville Rustiche 2010 auch drei Sterne erhalten hat und 93 Punkte, bringt ihn auf absolutes Top-Klasse-Niveau. Ist er auch!

Die Kleinproduktion von gerade einmal 4000 Flaschen verdient Beachtung. Die Assemblage aus 50 % Cabernet Sauvignon, 40 % Merlot und 10 % Petit Verdot wird während 12 Monaten in französischen Barriques ausgebaut.

In der Farbe tiefes Purpurrot mit fast schwarzem Kern. Das Bouquet überwältigend, kraftvoll. Der Wein muss in der Jugend mit einer Karaffe und einigen Stunden Luft gebändigt werden. Das normale Bordeaux-Glas mag ihm nicht gerecht werden - das ganz grosse Glas muss her. Nomen est Omen - der grossartige Wein zeigt tatsächlich Noten von Eucalyptus und Teebaumöl. Die balsamischen Noten werden ergänzt von Minze, Salbei, Kräutern, Thymian, Teakholz, Magagoni, Tabak. Viel dunkle Beeren, schwarze Kirschen, Cassis, Süssholz. Da mag man getrost immer wieder riechen, den Duft geniessen. Im Gaumen ist der Wein enorm dicht, bringt viel Würze, wiederum balsamisches Extrakt und Beerenfrucht. Ganz lang im Abgang. 19+ / 20 BAP und am Anfang der Trinkreife mit Potenzial bis 2027.

Bona aestimare hat den Produzenten entdeckt und in die Schweiz gebracht. Es lohnt sich, ein paar Flaschen einzulagern.

Montag, 2. März 2015

Nebbiolo und ein spannendes Experiment!

Weinpalaver im Caffètino Vino - und wie! Es gab viel zu palavern.

Also eigentlich gleich zweifach ein Experiment - eine Vertikale und erst noch blind. Vier Mal Langhe Nebbiolo von Fratelli Grasso. Wir probieren blind die Jahrgänge 2008, 2009, 2010 und 2011. Und darüber hinaus den Jahrgang 2010 aus dem gleichen Lot aus der Magnum Flasche. Schmeckt man die Jahrgangsunterschiede? Und macht es einen Unterschied, ob der Wein in der normalen oder der Magnum Flasche reift?

Vorab - alle Weine sind gut und gefallen. Ja, die Jahrgangsunterschiede sind wahrnehmbar - einmal etwas dichter, einmal etwas leichter. Und spannend, wie sich die Weine mit der Luft innert ein paar Stunden verändern, alle zum Guten. Es lohnt sich immer wieder, gute und gehaltvolle Weine früh zu öffnen und zu dekantieren.


Blind kommen die Jahrgänge in der Reihenfolge 2008, 2010, 2011, 2009 und mögen auch in dieser Reihenfolge . Der 2009er mag manchem Barbaresco die Stange halten und überzeugt mit 17.5 / 20 BAP. Die Magnum 2010 kommt dichter, vollmundiger ins Glas. Ja, es lohnt sich, Magnum Flaschen für die lange Haltbarkeit zu lagern.

Zum Abschluss von Fratelli Grasso den Barbaresco Bricco Spessa 2004. Grossartige 18.5 / 20 BAP am Anfang der Trinkreife mit viel Potenzial.

Interessant, gerade in der gleichen Woche zwei Beiträge zu Fratelli Grasso mit dem Barbaresco Bricco Spessa 2004 im Glas. Die guten und differenzierten Degustationsnotizen dazu hier bei:    vvwine     und   Panamera's Weinblog