Montag, 29. Februar 2016

Immer wieder für eine Überraschung gut: Türkei

Da staunen selbst erfahrene Weinkenner: Weinland Türkei?

Weinland Türkei! Da gibt es Einiges zu entdecken und Neues zu geniessen.

Gute Weine. Ja, Freunde. Gute Weine! Heute im Glas die Flasche Nummer 14'424:

Kavaklidere - Côtes d'Avanos - Sauvignon Blanc 2012

Eine Kleinproduktion von 18'298 nummerierten Flaschen. Gewachsen auf 950 Meter über Meer in Kapadokkien auf vulkanischen, kalkhaltigen Böden.

Die Grosskellerei Kavaklidere macht im oberen Qualitätssegment enorm gute Weine, Spezialitäten, Auslesen. Qualität kommt über den Anbau, Pflege und Selektion. Der Ertrag bei diesem Sauvignon Blanc liegt gerade einmal bei 30 hl/ha. Vorbildlich auch das Etikett auf der Rückseite der Flasche mit allen technischen Angaben. Solches wünschte ich mir doch auf jeder Flasche von Produzenten, die Qualitäsweine machen - Chapeau.

Ein schönes Strohgelb, leuchtend, klar mit Kirchenfenstern. Im Bouquet ein frisches  Sauvignon Bouquet mit Noten von Grapefruit und weissen Johannisbeeren, voll und angenehm. Im Gaumen viel frische Frucht, wiederum Grapefruit, vollmundig, geschmeidig - Trinkfreude. 17+/20 BAP - jetzt bis 2016.

Erhältlich auf Anfrage bei Bona aestimare - Weingenuss für Leib & Seele.

Wer Lust hat die faszinierenden Weine der Türkei kennen zu lernen:

Am Freitag, 11. März 2016 gibt es mit dem Verein Weinfreunde Ufnau im Hotel Engel in Wädenswil einen Genussabend Weinland Türkei mit einem tollen Gourmet Menü mit Bona aestimare.                                                Anmelden

Donnerstag, 25. Februar 2016

Wie die Jungfrau zum Kinde

Château Jander? Hast Du noch nie gehört? Ich eigentlich auch nicht. Mindestens bis vor Kurzem. Da habe ich einen 12er Karton Wein bestellt. Alles die gleichen. Meinte ich mindestens. Ich öffnete die Kiste. 11 Flaschen von meinem bestellten Wein. In der obersten Reihe in der Mitte eben eine Flasche dieses anderen Château. Auch aus dem guten Jahrgang 1998. Reklamieren? Nein Probieren. Ab ins Glas:

Château Jander 1998 - Listrac-Moulis - Médoc - Bordeaux

In der Farbe ein dichtes Rubinrot mit deutlichen Anzeichen von Reife. In der Nase erst etwas verhalten. Auch hier Reifenoten. Dann aber spannend. Nach einer halben Stunde öffnet sich der Wein und verströmt das Bordeaux-Parfum, das ich sehr gerne mag. Schöne Noten von reifen roten und schwarzen Beeren, Wärme, Gewürznoten. Im Gaumen zeigt sich der Wein aus dem Médoc vollmundig und mit weichen Tanninen. Tolles Fruchspiel mit schönem Abgang. 17.5/20 BAP - jetzt bis 2018.

Hat sich gelohnt zu probieren. Ein wirklich schöner Alltags-Bordeaux in einer perfekten Reifephase.

Freitag, 19. Februar 2016

Die andere Art

Auf der Etikette steht: Weinbau AndreArt. Freunde ich gebe zu: wirklich andere Art, dieser Auftritt. Käme ich erst einmal nicht drauf, die Flasche zu kaufen. Speziell, kein Augenfänger. Schon eher für Liebhaber und Künstler. Aber eben ... wir halten uns im Leben ja immer wieder mit Äusserlichkeiten auf.

Und die inneren Werte? Heute im Glas:

Blauburgunder 2013 - Quercia Europea - Malans

Ins Glas kommt ein Wein von schöner Dichte, tolles dunkles Rubinrot. Das Bouquet verströmt viel Wärme. Angenehme Frucht, reife schwarze Kirschen, Muskatnuss, Beerennoten. Schön, immer wieder toll daran zu schnuppern. Der Wein hält im Gaumen, was er verspricht. Auch hier wieder voll und dicht mit einer sehr schönen eleganten Fruchtsüsse. Das Holz deutlich wahrnehmbar in einer tollen Aromatik. Der Wein hat Tiefe und zeigt Länge im Abgang.

Diese inneren Werte gefallen. Sehr sogar. Ich gebe 18/20 BAP. Jetzt bis 2020.

Der Künstler? Andreas Fischer hat diesen Wein in die Flasche gebracht. In der Tat ein Genusskünstler. Andreas weiss mit Genüssen umzugehen. Er ist der Erfinder von Octosenso. Lohnt sich, mehr darüber zu lesen und zu geniessen.

Eine Ambassadorin von Octosenso findet sich im Landgasthof Rösslipost Unteriberg. Kathrin Fässler Grossen bringt immer Octosenso Gerichte auf die Teller. Unbedingt einmal probieren.

Donnerstag, 18. Februar 2016

Ehrfurcht - 1983 und einfach gut!

Freunde - wieder einmal einfach gut. Sehr, sehr gut. Alter, gereifter Bordeaux-Weine. 33 Jahre und erstaunlich jung. Heute im Glas:

Château La Grave à Pomerol 1983 - Trigant de Boisset - Bordeaux - Frankreich

Was soll ich sagen? Als Bordeaux Liebhaber können mir die wirklich guten Weine aus tollen Jahrgängen kaum gereift genug sein. In einer ganz tollen Reife. Und auch heute wieder der Genuss-Beweis: Der Pomerol beweist grosse Klasse in der perfekten Genussphase. Die Farbe zeigt ein dunkles Rubinrot mit Anzeichen von Reife mit seinen hellroten Rändern. Im Bouquet eine Fülle von Aromen. Rote und schwarze Beeren. Herbstlaub, schöne Düfte eines Spaziergangs an einem Spätsommertag über eine Wiese, Unterholz, süssliche Gewürznoten, Süssholz. Die Nase verströmt angenehme reife und süssliche Fruchtnoten. Im Gaumen wieder runde, harmonische Frucht. Viel Tiefe, Fruchtsüsse, vollmundige Aromen mit Cassisnoten und feinkörnigen, geschliffenen, weichen Tanninen. So gut kann Bordeaux sein. "Technisch" genossen 18+/20 BAP mit einem emotionalen Faktor: so gut reifen können wahrscheinlich nur grosse Weine aus Bordeaux. Als Genusserlebnis 19/20 BAP - jetzt trinken bis 2018.

Ach ja: und noch ein wichtiger Hinweis: gereifte Bordeaux aus dem grossen Bordeaux-Glas zu trinken bringt nichts. Nix ... gar nix. Den schön gereiften Pomerol habe ich aus dem Schott Zwiesel 404 und 504 probiert. Gut. Aber ... schon früher einmal probiert im kleinen Glas: Riedel Chianti Glas. In der Form wie ein kleines Bordeaux-Glas. Und hier bringt dieser gereifte Bordeaux das grosse Format und eine unglaublich jugendliche Erscheinung in den Gaumen. Grossartig.

Zu verdanken sei dies meinem lieben Weinfreund Adrian von vvwine. Der hat mir das Chianti Glas organisiert, welches ich sehr gerne für reife Weiss- und Rotweine einsetze. Ich habe versprochen, mit ihm meine letzte Flasche La Grave à Pomerol zu geniessen.

Falls er das zufällig liest: das war meine zweitletzte Flasche.

Dienstag, 16. Februar 2016

Vive la France - Gold für den Grés

Wundert mich nicht, dass dieser Wein für den Jahrgang 2013 eine Goldmedaille am Concours des Grands Vins de France in Macon erhalten hat. Ist auch gut, wirklich gut. Der 2012er hat von Wine Enthusiast schon 89/100 Punkten erhalten. Da ist was dran.

Eine spannende Entdeckung aus der aufstrebenden Region Languedoc Roussillon. Die Domaine Guizard macht in kleinen Mengen und naturnaher Produktion sehr ansprechende Weine. Heute im Glas:

Grés de Montpellier
Domaine Guizard - Grés de Montpellier 2013 - Côteaux de Languedoc AOP

Die Assemblage aus 80% Syrah und 20% Grenache aus alten Reben ergibt einen ganz tollen Wein, welcher während 20 Monaten flaschengereift wird vor dem Verkauf. In der Farbe ein strahlendes Purpur mit violetten Reflexen. Das Bouquet zeigt eine schöne Frucht, Cassis, Brombeeren, Kräuter, Gewürze. Im Gaumen ausgeglichen und voll mit einer tollen Frische. Dieser Wein ist ein hervorragender Essbegleiter. Durchaus auch etwas kühl im Sommer zum geniessen zu einer Grillade. Harmonischer Abgang.
17.5/20 BAP - jetzt bis 2019.

Eine toll gelungene Assemblage zu einem sehr genussvollen Preis. Auch optisch gefällt dieser Wein mit der hochwertigen „Rhonetal“ – Flasche mit Prägung der Appellation sehr gut. Macht Freude!

Die Domaine Guizard überzeugt mit sehr guten Weinen. Bona aestimare hat sie geprüft und bringt sie demnächst in die Schweiz. An der Frühlingsdegustation im Hotel Engel in Wädenswil am 19. und 20. März 2016 probieren. Dabei sein - Anmelden

Montag, 15. Februar 2016

Fonseca - Tawny Port - guter Alltagsgenuss

Es gibt ja auch die Montage und Dienstage. Natürlich werden einige einwenden, dass man die Sontagsweine auch unter Woche geniessen kann. Stimme ich zu. Jederzeit.

Und trotzdem gibt es Weingeniesser, die wollen oder können nicht jeden Tag Sonntagsweine trinken. Hauptsache: wenn Wein, dann guter Wein. Egal wann. Über mehrere schöne Abende genossen:

Fonseca - Tawny Porto

Tawny Port von Fonseca
Der im Fass gereifte Tawny Portwein des bekannten Top Produzenten Fonseca bietet Genuss, grossen Genuss für wenig Geld. Die Flasche einmal geöffnet hält über ein paar Wochen, wenn es sein muss. Bei mir nicht gerade so lange.  Immer wieder ein Glas. Zum Abschluss des Essens, zum Käse, zum Dessert, zum Abendgebet. Geht alles.

Ein helles, dichtes Rot. In der Nase schöne Frucht, Feigen, Dörrfrüchte, nussige Aromen, ein Hauch Caramelcrème. Im Gaumen elegante Frucht, eine angenehme Fülle und Fruchtsüsse. 17.5/20 BAP. Die abgefüllten Tawny Portweine sind nicht zum Lagern sondern zum Genuss bestimmt. Gerne immer wieder ein Glas - wohl bekomm's.

Draussen schneit es. Ein gemütlicher Wintergenuss. Wer will - hier gibt es Zugang: www.gute-weine.ch

Sonntag, 14. Februar 2016

Carbonnieux 2004 - nein nicht in Rot. Weiss!

Weisswein so alt? Und so schön! Interessant, einen älteren trockenen Bordeaux zu verkosten. Über zehn Jahre gelagert. Probieren. Heute im Glas:

Château Carbonnieux 2004 - Pessac-Léognan - Bordeaux - Frankreich

Der Wein von Château Carbonnieux ist ein Grand Cru Classé de Graves.

Diese Trouvaille ist aus 65% Sauvignon Blanc und 35% Semillon und zeigt sich goldgelb in der Farbe. Am besten serviert in einem etwas engeren, länglichen Glas. Ich habe ihn im Riedel Chianti Glas genossen.

In diesem Glas zeigt sich der reife weisse Bordeaux erstaunlich schön und jugendlich frisch. In der Nase recht rassige Fruchtnote, ein Hauch exotische Früchte, Ananas. Im Gaumen dicht mit einem harmonischen Frucht- und Säurespier. Trotz des Alters ein frischer Wein, der überrascht und gefällt. 17/20 BAP - jetzt trinken.

Freitag, 12. Februar 2016

ZWAA - will heissen 2. Diese Schweizer und ihr Dialekt

Zwei - ja 2 - heisst in der Schweiz im Schaffhauserischen Dialekt eben Zwaa. Der sinnige Name dieses Weins kommt von 2 benachbarten und befreundeten Weinmachern. Michael Meyer von Bad Osterfingen in Osterfingen und Ruedi Baumann von Oberhallau gehören zu den besten Winzern der Region. Sie haben 1994 einen gemeinsamen Wein lanciert. Dabei bauen die beiden innovativen Weinmacher die besten Trauben unabhängig voneinander in kleinen Eichenfässern aus. Diese zwei - oder eben ZWAA - werden nach dem fertigen Ausbau assembliert und es entsteht ein Pinot Noir Schaffhausen AOC. Heute im Glas:

ZWAA - Osterfingen Oberhallau - Blauburgunder 2009

Die Farbe ist ein schönes, strahlendes Rubinrot, dicht mit hellen Rändern. Das Bouquet zeigt deutliche Holznoten, viel Barrique, Röstnoten. Rote Beerenfrucht, Waldhimbeeren, ein Hauch Teernoten, Kräuter, feuchtes Unterholz. Im Gaumen wieder dicht, mit feinkörnigen Tanninen. Rote Beeren und schwarze Kirschen. Der Wein bringt eine vollmundige Frucht und auch eine frische Säure, die ihn jugendlich macht. Er braucht Luft, viel Luft. Wenn Du eine Flasche davon hast: ab in die Karaffe. Der Pinot gefällt, wenn ich auch meine, etwas weniger Holz würde einer schönen Frucht mehr Raum verschaffen. 17.5/20 BAP - jetzt bis 2021.

Kommentar von Ruedi Baumann, Baumann Weingut Oberhallau

Danke für den Beitrag zum ZWAA 2009. Bin mit der Wahrnehmung einverstanden, der Wein ist nach wie vor sehr jugendlich und wird weiter eine sehr flache Entwicklungskurve zeigen. Das heisst, noch sehr lange viel Freude machen.

Was leider vom Autor falsch übermittelt wird, ist der Werdegang des Weines. Vom ersten Jahrgang 1994 an, werden nicht fertig ausgebaute Weine jedes Winzers assembliert, sondern schon die Trauben werden gemeinsam eingemaischt und vergoren. Das heisst, wir müssen uns bei der Ernte sicher sein, dass die Trauben qualitativ sicher "ZWAA-würdig" sind. Auch das Mengenverhältnis ist genau halb/halb und so entsteht also der ZWAA bei der Ernte und Gärung. Und nicht erst nach Degustationsversuchen mit den fertigen Weinen. Wir sind überzeugt, dass das ein entscheidender Punkt ist, der Charakter und Qualität dieses Weines bestimmt.

Mittwoch, 10. Februar 2016

Merlot - kann schon Spitze sein

Merlot del Ticino - da scheiden sich die Geister immer wieder. Auch meine. Übersäuerte, stahlige Merlots mit einem stolzen Preis, sehr viel oder zu viel Barrique und ein sehr stolzer Preis. Das Glücksspiel heisst: finde die Trouvaillen.

Gut, es ist kein ganz grosses Geheimnis, dass Tamborini zu den Spitzenproduzenten gehört. Gebe ich zu. Und gefällt immer wieder. Heute im Glas:

Tamborini - Vallombrosa - Castelrotto 2010 - Riserva Ticino

Tamborini - Vallombrosa - Castelrotto
Strahlendes, dichtes Rubinrot. In der Nase ein betörend schönes Barrique-Bouquet, welches mir von Tamborini in den Spitzenweinen immer wieder ganz gut gefällt. Zugegeben, opulent jedoch nicht überladen. Gerade so konzentriert, dass man diesen Wein ein paar Jahre lagern möchte. Der 2010er zeigt sich jetzt in einer schönen ersten Trinkreife. Im Gaumen viel Frucht, rote und schwarze Beeren, Kirsche, die Tannine präsent und angenehm rund. Langer Abgang.

Toller Wein - 18.5/20 BAP - jetzt bis 2022.

Natürlich ist der 10er in den meisten Fällen schon ausgetrunken. Bei Bona aestimare gibt es den 2013er. Probieren!

Samstag, 6. Februar 2016

Bescheidenheit für grossen Wein

Immer wieder grosser Genuss im Glas bietet dieser Wein:

Castelfeder - Sauvignon Blanc 2013 "Raif" - Vignetti Dolomiti IGT - Italien

Von den besten DOC Lagen in Südtirol wird der hochklassige Spitzenwein produziert. Bescheiden wird er deklariert als Vignetti Dolomiti Indicazione Geografica Tipica. Vom Produzenten freiwillig "deklassiert". Dies hat mit dem italienischen Weingesetz zu tun. Da dieser hervorragende Sauvignon immer eine opulente Fülle aus den besten Rebbergen bringt, ist er mit einem Restzuckergehalt von rund 3.9 Gramm gesegnet, was für Alto Adige zulässig ist. Wenn der Produzenten diesen nun als Alto Adige DOC deklariert und der Wein bringt in einem üppigen Jahr etwas über 4 Gramm, dann wird es schwierig. Sehr schwierig. Es drohen rechtliche Schritte bis zur Beschlagnahmung ... kein "Raif". Das wäre traurig, ja eine Katastrophe. Dieser Sauvignon Blanc gehört immer wieder zu den besten Sauvignons, die ich kenne.

In der Farbe ein strahlendendes Hellgelb. Das Bouquet opulent und betörend. Mir gefällt der 2013er in einer schönen Reifephase. Viel Stachelbeeren, frische mineralische Noten, Grapefruit, exotische Früchte. Im Gaumen sehr harmonisch, vollmundig mit typischer Sauvignon Blanc Frucht. Wiederum Grapefruit-Noten, weisse Johannisbeeren, eine angenehme, dezente Fruchtsüsse mit einer frischen Säure. Schöner und langer Nachhall. Ganz toller Sauvignon Blanc der Spitzenklasse. 18.5/20 BAP - jetzt bis 2018.

Vom 2013er gibt es nur nach ganz wenige Flaschen: www.gute-weine.ch

Freitag, 5. Februar 2016

Na ja ... wieder einmal zu jung

Gute Bordeaux können kaum lange genug liegen. Weiss ich, und finde es immer wieder von Neuem heraus. Im Keller gefunden und heute im Reifetest aus der halben 0.375 l Flasche:

Château Lafon 2002
Château Lafon 2002 - Médoc AOC - Bordeaux

Zwar schon vierzehn Jahre im kleinen Fläschchen, das ja etwas schneller reifen sollte. Na ja, sollte. In der Farbe ein ganz dunkles, fast undurchsichtiges Purpurrot mit jungen violetten Reflexen. Das Bouquet zeigt sich noch etwas verhalten und rustikal. Dichte Würze, Brombeeren, Unterholz, Herbstnoten von Laub, Süssholz, Kräuter. Im Gaumen kräftig und noch etwas ungeschliffen, sehr präsente Tannine, welche sich auch farblich zeigen. Der Bordeaux wirkt fast ungefiltert. Er braucht Luft, viel Luft zum Atmen.


Im Moment trinkbar mit 16.5/20 BAP jedoch mit einem tollen Potenzial. Ich schätze, sicher 17.5/20 BAP - jedoch 2020 - 2028. Geduld, Freunde, Geduld!

Montag, 1. Februar 2016

Der Nachbar von Ornellaia kann sich zeigen!


Bolgheri ist ja eine der grossen Trendregionen der Weinwelt. Und die Appellation der grossen Namen - Ornellaia, Sassicaia, Guado al Tasso ... und und und. Gut? Sicher! Wie gut? Natürlich ist Bolgheri auch die Appellation der grossen Preise, der ganz grossen Preise.

Bolgheri - Terroir-Weine
Für mich auch eine Appellation der Entdeckungen zu Genusspreisen.

Und eine solche habe ich vor zwei Jahren gemacht mit Eucaliptus.

Ein Nachbarweingut von Ornellaia mit benachbarten Lagen zu diesem und Guado al Tasso. Und heute im Glas:


Eucaliptus - Clarice 2014 - Bolgheri Rosso DOC

Bolgheri Rosso - Clarice von Eucaliptus
Die Lagen von Eucaliptus sind alle als Superiore-Lagen klassiert. Der Clarice vom sympathischen Winzer Dario di Vaira jedoch freiwillig als einfacherer Bolgheri Rosso deklariert. Doch ein Wein von grosser Klasse aus 60% Cabernet Sauvignon, 30% Merlot und 10% Syrah mit 9 Monaten Ausbau im Barrique.

In der Farbe dunkles Rot mit violetten Reflexen, jung. Im Bouquet offen mit einer Vielfalt von Aromen: da kommen Gewürznoten von Kardamon, Kurkuma, Nelken, etwas Zimt zum Vorschein. Balsamische Frische mit Noten von Zedern, Teebaumöl, Euclyptus, Minze. Florale Noten von dunklen Blüten. Schwarze und rote Beeren. Noch jung und durchaus etwas Reife verlangend. Im Gaumen die frischen Noten wieder mit balsamischen Noten und schwarzen Früchten. Recht zugänglich, elegant mit tollem Potenzial. 17.5+/20 BAP - 2016 bis 2022. Kann noch zulegen mit der Flaschenreife.

Eucaliptus ist ein Kleinproduzent von grosser Qualität. Bona aestimare hat diesen in die Schweiz gebracht. Ich habe kürzlich an einer Degustation all die grossen Namen der Region verkostet. Und da kann sich Eucaliptus zeigen - zu Recht, meine ich.

Bald schon ist Dario di Vaira von Eucliptus zu Gast in der Schweiz.

Am Freitag, 18. März 2016 im Weinclub Ybrig im Landgasthof Rösslipost Unteriberg.

Am Samstag und Sonntag 19. und 20. März 2016 an der Frühlingsdegustation von Bona aestimare im Hotel Restaurant Engel in Wädenswil mit Wine & Dine am Samstag. Unbedingt im Kalender reservieren und kennen lernen. Dabei sein - Anmelden.