Sonntag, 28. Dezember 2014

Der Wein aus der Villa


Der Merlot Villa Karneid von Castelfeder aus dem Südtirol gefällt einfach immer wieder wirklich gut.

Die Familie Giovanett vom Weingut Castelfeder bewirtschaftet die Einzellage Villa Karneid ganz im Süden des Südtirols. Dieser Rebberg ist eine besonders gute Lage mit alten Rebstöcken.

Hier werden feinste Lagenweine in kleinen Mengen aus Chardonnay, Pinot Grigio, Lagrein und eben Merlot produziert.

Heute im Glas:

Merlot - Villa Karneid - 2012 - Alto Adige DOC



Schönes Purpurrot mit dunklem Kern. Am Glas zeigen sich klare Kirchenfenster, die einen gehaltvollen Wein erahnen lassen. Der Wein ist einen Tag offen in der Flasche und hat sich enorm schön entfaltet. Im Bouquet Noten vor Kirschen, Mahagoni, etwas Tabak, ein Hauch von frischem Zedernholz, Schokolade und Kakao. Im Gaumen rund mit viel Frucht. Eine tolle Fruchtsüsse die mit einer leichten, frischen Säure abgestützt wird. Wieder Kirschen, Pflaumen, Tabaknoten. Die Tannine präsentieren sich weich und gut eingebunden. Das Holz bringt durch den nur teilweisen Ausbau im Barrique die richtige Balance von Frucht und schönen Röstnoten im Bouqet und Gaumen.


Der Merlot Villa Karneid zeigt sich auch im 12er Jahrgang wieder von seiner ganz schönen Seite. Jetzt schon ein Genuss. Etwas Luft tut ihm gut. Und wer ihn für ein paar Jahre vergisst wird auch dann seine grosse Freude daran haben. 17.5/20 BAP sind gesetzt. Ich bin versucht, bis auch 18/20 BAP zu gehen ganz nach dem JLF-Index. Was das ist? Je leerer die Flasche ..... Freunde, sie ist leer. Leider!

Ich kenne den Merlot der Villa Karneid seit dem Jahrgang 2007. Jedes Jahr ein Genuss. Es gibt noch ein paar Flaschen dieses tollen Weins aus dem Jahrgang 2012 bei Bona aestimare am Lager. Der 2013er ist auch bereits eingetroffen. Ich bin gespannt darauf!

Samstag, 27. Dezember 2014

Diesen Wein schenke ich nicht jedem aus!

Den Wein habe ich vor einigen Jahren kennen gelernt. Eine Trouvaille - eine Rarität! Und ich habe damals ein paar Kartons für Bona aestimare erstanden. Zugegeben - natürlich in der Hoffnung auf ein paar Flaschen auch für mich.

Cuvée Thérèse 2003 - Château St. Estève d'Uchaux - Côtes du Rhone Village

Nein, kein Rotwein. Ein Weisswein aus Viognier ... und was für ein Wein, ein Monument. Der Viognier aus uralten Rebstöcken, die besten Trauben selektioniert und das bei einem Mikroertrag pro Rebstock. Das Terroir mit Muschelkalk übersäht. Der konzentrierte Wein im Barrique ausgebaut. Der Gutsbesitzer und Winzer Marc Francais hat diese Selektion seiner Frau Thérèse gewidmet. Von diesem Wein wurden gerade einmal 1360 Flaschen produziert. Alle sind nummeriert - heute im Glas die Flasche 252.

Ich habe nur noch ein paar ganz wenige davon. Und zugegeben: der Wein ist reif, ganz toll reif und nur etwas für Liebhaber.

Im Glas bernsteinfarben mit orangen Reflexen, klar mit dichten Kirchenfenstern. Das Bouquet betörend mit viel Aprikosen, Dörrfrüchten, Fruchtsüsse, Feigennoten. Im Gaumen vollmundig, dicht im Antrunk, wieder tolle Aprikosenaromatik und Feigennoten, enorm lang im Abgang. 18/20 BAP.

Dieser Wein ist ein Liebhabertropfen. Sehr schön mit einem Mousse de Canard oder Foie Gras mit etwas Ingwerjam. Speziell das Gaumenspiel mit den salzigen Noten, der Schärfe und der Süsse ergibt ein ganz besonderes Genusserlebnis.

Marc Francais hat die Cuvée Thérèse auch im Jahr 2006 in noch kleinerer Produktion von 960 Flaschen gemacht. Dieser Jahrang auch wieder grossartig und noch jugendlich im Glas. Da gehe ich auf 19+/20 BAP. Und ich habe noch ein paar davon. Wer mag ihn einmal mit mir probieren?

Donnerstag, 25. Dezember 2014

What a Xmas delight!


Lange musste sie warten ... diese eindrückliche, schöne Doppelmagnum Château Cissac 1986. Mehrmals umgezogen, lange gelagert, immer wieder in der Grösse bewundert. Und natürlich die Frage ... ist der Wein denn heute auch noch gut?

Château Cissac habe ich in den Anfängen meines Wein-Lernen-Schnuppern kennen gelernt. Kein Blender, kein grosser Name. Aber ... damals ein solider, gut strukturierter Cru Bourgeois. In guten Jahren zuverlässig und im Glas, was man von einem traditionellen, guten Bordeaux aus dem Haut-Médoc erwarten würde.
 
An diesem Weihnachtsfest war es soweit. Zu Ehren der Gastgeberin habe ich die Flasche ursprünglich erstanden und heute - enfin - aufgemacht.

Erst etwas Anstrengung. Der überbreite Zapfen über Jahrzehnte mit Wein getränkt und im ersten Anlauf in der Hälfte zerbrochen. Mit Geduld und Ruhe die zweite Hälfte doch noch in die richtige Richtung statt einwärts nach aussen bewegt.

Im Glas ein schönes, funkelndes Rubinrot, das erstaunlich wenig Reifenoten zeigt. Das Bouquet, wie nur ein schön gereifter Bordeaux riechen kann - so einen Wein könnte man blind zuordnen. Reife Cabernet und Merlot Frucht, schwarze Johannisbeeren, Kirsche, Kräuternoten, das Holz angenehm und deutlich wahrnehmbar. Mit der auf Zimmertemperatur ansteigenden Wärme und ein paar Stunden Luft entwickelt er sich sehr schön. Im Gaumen immer noch präsente Frucht, ausgewogen mit dem Tannin und den Fassnoten. Insgesamt ein schönes Weinerlebnis der besonderen Art. Ich gebe 17/20 BAP.

Und das Festessen dazu? Auch dieses Jahr hat uns Markus wieder mit seinem traditionellen Rindsfilet im Teig verwöhnt. Traditionell und sehr gelungen. Der Teig mit Ei bestrichen und mit Weihnachtssternen dekoriert. Die Füllung mit Rosmarin und Morcheln, das Filet mit Speck umwickelt und auf den Punkt gegart - zartrosa im Kern und butterzart. Kompliment und herzlichen Dank an die beiden Gastgeber!

Ein schönes Weihnachtsfest - gilt die Einladung wieder nächstes Jahr?

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Sangiovese am Weinpalaver im Caffètino Richterswil am 11. Dezember 2014

Das nächste Weinpalaver im Caffètino Vino in Richterswil ist bereits morgen am

Donnerstag, 11. Dezember 2014 um 18.30 Uhr -  es hat nur noch ganz wenige Plätze

Der Genussabend ist der Traubensorte Sangiovese gewidmet. Aus dieser Traube gibt es von nichtssagenden Alltagsäften bis zu ganz grossartigen Weinen alles. Wir wollen allerdings nur tolle Weine geniessen.

Die ursprüngliche Heimat des Sangiovese ist Italien und die Toscana. Aus dieser Region probieren wir ein paar ausgesuchte und gereifte Köstlichkeiten.

Und dann gibt es noch einen Wettbewerb. Wir werden nämlich einen Wein "blind" probieren. Wer errät, aus welchem Land dieser Sangiovese kommt, kann eine Flasche Wein gewinnen. Ich bin gespannt, wer drauf kommt!

Na ja, und Weihnachten steht ja auch vor der Tür. Und da kredenze ich noch ein Tröpfchen des heiligen Weins - Vin Santo. Eine Rarität und Kleinproduktion aus dem Jahrgang 2005.

Ein Hauch von Süden am Weinpalaver im Caffètino

Das dritte Weinpalaver im Caffètino Vino in Richterswil im November führte uns zur Entdeckung der Traubensorte Monastrell, wie sie in Spanien genannt wird, und Mourvèdre, das französiche Pendant.

Die beiden Weine aus dem spanischen Jumilla aus dem Jahrgang 2011 mit einem Mehrheitsanteil an Monastrell und der Beigabe von Syrah zeigen eine volle Frucht, Kraft mit einem gekonnten Barrique-Ausbau. Beide gefallen, auf tollem Niveau.

Spannend der Vergleich mit den Weinen aus Bandol. Wir probieren von der Domaine Le Galantin drei Weine: den Bandol Rouge 2010, den Bandol Rouge 2005 und den Bandol Longue Garde 2000. In diesem Vergleich zeigt sich ganz schön die Entwicklung dieser Traubensorte, die bei gutem Ausbau grossartige Weine hervor bringen. Der 2010er im Vergleich zu den fruchtigen Spaniern noch reduktiv und verschlossen. Toll, den gleichen Wein aus dem Jahrgang 2005 zu kosten. Da zeigt sich, wie toll ein am Beginn der Reife stehender Bandol ist. Und dann noch der Longue Garde 2000 - grossartig. Da sind 19/20 BAP (lies 19 von 20 möglichen Bona aestimare Punkten) im Glas. Ein grossartiger Wein, rund, dicht, eine schöne Fruchtsüsse, lang im Abgang. Viel schöner geht's nicht mehr.


 

Aus der wenig bekannten, zweitältesten Appellation Frankreichs kommen grossartige Weine - wer denn die richtigen auswählt und warten mag. Die grossartigen Mourvèdre aus Bandol zeigen erst nach vielen Jahren ihr wahres Potenzial. Am Weinpalaver haben wir einen schönen Eindruck davon bekommen.

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Schlangenfängerei und mehr Schein als Sein

Der Weinhandel treibt immer seltsamere Blüten!

Ich staune. Der Wettbewerb scheint immer härter zu werden und die Praktiken der Vermarktung kurioser. Alle möglichen und unmöglichen Weinexperten werden in Hochglanzprospekten abgebildet und bewerten Billigstweine mit Höchstnoten. Bravo, kann ich nur sagen. Die sind gut, wenn die solche Weine finden.

Nun, das Weihnachtsgeschäft steht an. Von allen Seiten kommt Wein-Werbung an. Prospekte flattern ins Haus.Von der Discount-Kette Lidl landet bei mir das Deluxe Angebot auf dem Tisch. Château Gruaud Larose - Saint Julien Grand Cru Classé. Bewertung 17 Punkte - Punkte von wem? Der angebliche Deluxe-Schnäppchenpreis: Fr. 89.99!!!

Nach einem Jahrgang im Angebot suche ich vergebens. Ist das ein guter, mittelmässiger, schlechter Jahrgang? Ist der Wein zu Weihnachten trinkbar oder sollte er besser noch ein paar Jahre gelagert werden?

Ich staune immer noch, immer mehr und immer wieder. Im Fachhandel bekommen Sie Beratung. Im Fachhandel bekommen Sie schöne, gute, trinkreife Jahrgänge. Und der Preis?

Bei Bona aestimare erhalten Sie den tollen Château Gruaud Larose 2006 - Saint Julien Grand Cru Classé zu einem Normalpreis von Fr. 67.50 - und zu unserem 5-jährigen Jubiläum als Aktionspreis Fr. 57.10 beim Kauf von 6 Flaschen.

Einfach, klar, transparent. Gönnen Sie sich eine gute Flasche. Der 2006er ist toll am Anfang der Trinkreife und mit etwas Luft in der Karaffe ein grosser Genuss.

P.S. Als ich das letzte Mal den 2006er Gruaud Larose im Glas hatte gab ich ihm
18 Bona aestimare Punkte  :-)