Donnerstag, 30. Mai 2013

Ooooooh .... O!

Ein Hoch auf das Weingut O !

Deutsche Riesling-Weine von der Mosel gehören mit zum Besten, was es gibt. Das kleine Weingut von Olaf Schneider in Traben Trarbach mit den Spitzenlagen am Ungsberg ist eine Entdeckung wert, jawohl. Der engagierte Quereinsteiger Olaf Schneider hat an den Steilhängen des Ungsberg in wenigen Jahren Grosses erschaffen.

Der bekannte Weinjournalist Stuart Pigott hat Weingut O verkostet und singt ein Loblied auf diese schönen Riesling-Gewächse. Auch die Weinkritiker von Vinifera Mundi haben die Weine von Olaf Schneider und O unter die Lupe oder viemehr ins Glas genommen. Ihr Fazit ist so klar wie meines: ganz tolle Weine mit Persönlichkeit. Lesen Sie mehr zur Geschichte und den Verkostungsnotizen.

Dass einer der grössten Weineinkäufer der Welt - das norwegische Monopol - die Weine von O eingekauft hat und diese in den Bewertungen mit gut über 90 Punkten eingestuft werden erstaunt mich nicht. Und die Weine von O finden sich mitten in den bekannten grossen Namen mit ganz schön hohen Preisen. Hier die Details dazu.

Grossartig, was an diesen Steilhängen mit den Schieferböden entstanden ist.

Wir haben die Weine des Weinguts O entdeckt und vertreten diese mit Freuden in der Schweiz. Die guten Weine dieses noch nicht so bekannten Weinguts finden Sie zu genussvollen Preisen bei Bona aestimare und der Online Vinothek.

Probieren Sie einmal deutschen Riesling - wer ihn kennt liebt ihn.

Von Masse zu Klasse

Freunde - das Wein-Leben ist schön. Nicht immer. Aber manchmal schon.

Wenn man jedoch feststellen darf, was für enorme Fortschritte einige Produzenten in gewissen Weingebieten gemacht haben, dann eben schon.

Bereits an der letztjährigen Produzentenmesse - hervorragend organisiert durch die Weinagentur Mettler Vaterlaus - lernte ich die Bodegas Pedro Luis Martinez mit ihren "Alceno" Weinen kennen. Nebst viel Durchschnittsqualität und Massenweinen aus der Weinbauregion Jumilla haben mir die Alceno Weine sehr gut gefallen.

Als ich die Einladung für die Jumilla Degustation dieses Jahr bekam, war ich gespannt. Elf Kellereien präsentierten sich. Eine Reihe recht schöner Weine, nicht alle gut, auch Durchschnitt und ganz wenige mit dem "Wow-Effekt".

Aber: Alceno war auch wieder da. Und: gut, die Nase da noch einmal ins Glas stecken zu können. Freunde, soviel vorweg: Freude herrscht.

Erstaunlich, was diese kleine Bodega zustande bringt. Die Rebberge liegen zwischen 600 und 900 Meter über Meer und das bringt recht subtile Weine in die Flasche.



Der einfache Weisse - eine schöne, frische Assemblage aus Sauvignon Blanc und Verdejo ein überzeugender Sommerwein von schöner Dichte. Die Rotweine durchs Band weg überzeugend in der Qualität - vom einfachen Alltagswein bis hin zur Spitze mit Barrique-Ausbau. Tolle, dichte, vollmundige Weine vorwiegend aus reifen Monastrell und Syrah Trauben. Die Weine je nach Qualitätsstufe schön im Holz ausgebaut - die ganze Palette überzeugt. Kompliment.

Verschiedene dieser Weine werde ich nachverkosten - und überlege, diese zu importieren. Das Motto von Bona aestimare kennt Ihr: ich vertrete nur Weine, von denen ich eine Flasche mit Freuden trinken möchte.

Ich freue mich auf die Nachdegustation und werde gerne über die Ergebnisse im Detail berichten.

Wer möchte mitmachen bei der Verkostung?

Geniesser bitte melden: info@bona-aestimare.ch

Sonntag, 26. Mai 2013

Die Neuen 2 im Test .. ein Fest!

Genussfreunde - Ihr wisst schon lange, wie gut die Weine der Kellerei Castelfeder sind.

Ich vertrete Castelfeder seit vier Jahren und alle Weine sind in allen Jahrgängen immer wieder gut gelungen. Da kann ich mich schon fast blind auf die Familie Giovanett und ihr solides Handwerk im Rebberg und Keller verlassen. Und trotzdem testen wir natürlich immer wieder neue Weine und die neuen Jahrgänge unserer gemeinsamen Favoriten. Hier gleich zwei neue Jahrgänger:

Sauvignon Blanc - Raif - 2012

Der Raif ist eine Kleinproduktion von rund 25'000 Flaschen und findet immer wieder Beachtung. Gambero Rosso hat ihm auch schon die 2 Gläser verliehen - zu Recht. Der 2011er war wie seine Vorgänger grossartig. Unsere Freunde und Kunden lieben ihn und gerade diese Woche sind die allerletzten Flaschen in gute Hände geraten. Das Lager ist leer.

Vorletzte Woche haben wir Castelfeder besucht und eine Flasche des frisch abgefüllten Jahrgangs 2012 erhalten - Danke, Sandra. Gestern und heute in der Degustation.

Die Farbe wieder in einem schönen, klaren, strahlendem und kräftigen Gelb. In der Nase das tolle, reichhaltige Bouquet von Pink Grapefruit, exotische Früchte, wieder recht opulent, wenn auch im Moment noch etwas dezenter. Eine feine Note erinnert mich an Apfelküchlein mit einem Hauch Zimt. Im Gaumen frisch, knackig und vollmundig. Tolle Vollmundigkeit und eine schöne Balance von Frucht, Schmelz und stützender Säure. 17.5 / 20 BAP. Jetzt trinken bis 2016.

Wir werden den neuen Sauvignon Blanc demnächst importieren. Da kann man nur zwei Worte dazu sagen: Durststrecke  :-(   und Vorfreude  :-)

Jetzt schlägts aber 15!

Ich habe eine Flasche des Pinot Grigio - 15 - 2012 im Test und sage was für ein Fest!


Auch der Pinot Grigio ist eine kleine Produktion mit rund 15'000 Flaschen. Die Traube - auch Ruländer genannt - bringt mit der richtigen Pflege und Ausbau ganz tolle Ergebnisse ins Glas. Castelfeder hat auch mit diesem Wein bereits die Liga von 2 Gambero Gläsern erklommen.

Im Glas ein klares, strahlendes Blassgelb mit schönen Kirchenfenstern. Das Bouqet einladend, Noten von Birnen, Fruchtsüsse, kühle Frische. Im Gaumen zeigt sich ein ganz toller Wein mit viel Schmelz, Dichte und Charakter. Vollmundig und doch mit einer schönen Frische. Die Säure wie bei allen Castelfeder Weissweinen präsent und stützend. 17.5 / 20 BAP. Jetzt trinken bis 2016.

Ein kulinarisches Experiment. Zur Morchelterinne habe ich ein Zwiebel-Ingwer-Chutney gemacht. Die Zwiebeln, angedünstet mit Zitronenöl und mit Weisswein abgelöscht. Gewürzt mit Salz, Koriander und angereichert mit Ingwerjam sowie ein paar Tropfen konzentriertem Apfel-Balsamico. Fein geschnittener Basilikum obendrauf. Erstaunlich wie der 15er genau diese Geschmacksnoten aufnimmt - eine tolle Kombination.

Dieser Wein lässt sich mit vielen Gerichten toll kombinieren. Den werden wir mit dem nächsten Import aufnehmen - und mit Euch teilen. Freut Euch, jawohl!

Was für ein Teil .... ähh ... Theil!

Also, das Teil oder besser der Theil bereitet immer wieder grosse Freude!

Und das kommt so.

Das grossartige Château Poujeaux aus dem Moulis in Bordeaux gehört zu den grossen Geheimtipps, was Preis-Genuss angeht. Sollte man unbedingt kennen lernen, Freunde. Und etwas Geduld haben.

Die Familie Theil erwarb das tolle Weingut 1921 und besass dieses bis zum Verkauf im Jahre 2008. Darum ist auf der Flasche in den alten Jahren auch der Name des stolzen Besitzer zu lesen. Gestern "der Theil" im Glas:

Château Poujeaux - Moulis-en-Médoc - 1998

Ein herrlicher Bordeaux aus einem guten Jahrgang langsam in einer schönen Trinkreife. Aus rund 50 % Cabernet Sauvignon, 40 % Merlot und kleinen Anteilen an Petit Verdot und Cabernet Franc mit einem gelungenen Barrique Ausbau.

In der Farbe ein dichtes, immer noch Jugend anzeigendes Purpurrot mit dunklem Kern. Klar, strahlend mit schönen Kirchenfenstern.

Das Bouquet ist schön und präsent schon kurz nach der Flaschenöffnung. Viel rote und schwarze Beeren, Wärme, Fruchtsüsse und süsse Gewürznoten.

Im Gaumen zeigt sich einfach ein herrlicher Bordeaux-Wein wie er sein soll. Voll in der Frucht, die Tannine zwar präsent jedoch weich, feinkörning und rund. Das schön ausgereifte Traubengut bringt eine volle Fruchtexktrakt, wieder rote und vor allem schwarze Beeren, Schmelz und eine angenehme Süsse. Recht langer Nachhall. 17.5 / 20 BAP. Am Anfang der Trinkreife - 2020.

Donnerstag, 23. Mai 2013

Unikate hoch Zwei

Freunde - Unikate bleiben Unikate. Das ist so ... aber

... seit meinem ersten Besuch bei Unikate am See sind einige Monate vergangen. Aus dem ersten freundlichen Treffen mit den Künstlerinnen Brigitte Ingold und Sarah Speich ist ein gemeinsamer Tag der offenen Tür bei Unikate am See geworden - schön war's.

Seither schaue ich immer wieder gerne bei Unikate am See vorbei. Nicht nur, dass ich immer freundlich empfangen werde, nicht nur, dass wir meistens einen guten Espresso zusammen geniessen, lachen und uns austauschen - es ist auch immer wieder spannend, was sich Woche für Woche im Atelier verändert und Neues entsteht. Das Ambiente einladend, die Arrangements und neuen Werke überraschend.

Das sollte man sich ansehen, jawohl!

Und dafür gibt es auch schon bald wieder eine spezielle Gelegenheit. Die Fachgeschäfte Richterswil laden am Samstag, 1. Juni 2013 zu einem speziellen Tag der offenen Türe - Der Kunde ist König.

Freunde des guten Genusses - bei Bona aestimare ist der Kunde nicht nur am 1. Juni König, sondern sowieso und immer. Bei Unikate am See natürlich auch.

Was soll's - Brigitte und Sarah haben beschlossen, bei der Aktion mitzumachen und rollen den roten Teppich für Sie aus. Und die beiden Handwerkerinnen stellen zum Anlass die Frage "Wer wird Handwerkerkönig?". Zum Gewinn des Wettbewerbs braucht es etwas Geschick, Talent und etwas Übung. Das Wett-Nageleinschlagen kann man ja vielleicht zu Hause auch schon etwas üben.

Auch im Steinhauen kann man sich messen. Bis es allerdings gelingt so schöne Werke wie Brigitte herzustellen, werden die KönigInnen allerdings noch Einiges an Übung benötigen. Übung macht den Meister oder die Meisterin - oder man ersteht halt einfach eine der beeindruckenden Skulpturen.

Damit der Tag auch nicht zu trocken wird haben uns die Beiden eingeladen, mit ein paar guten Weinen wieder mit dabei zu. Da sagen wir doch gerne zu - und die Besucher haben hoffentlich auch wieder ihre Freude, etwas Gutes zu degustieren.

Wir schauen im Keller nach, was wir präsentieren werden. Und natürlich gibt es für die KönigInnen auch ein Sonderangebot zum Mitnehmen. Lassen Sie sich überraschen.

Bona aestimare ist also am Samstag, 1. Juni 2013 von 11 - 16 Uhr mit Freuden bei Freunden zu Gast an der Seestrasse 49 / 51. Und da wir ganz in der Nähe unseres Weinkellers sind, steht Ihnen natürlich auch das ganze Sortiment an diesem Tag zur Verfügung. Willkommen Königinnen und Könige!

Und ... aus dem unikaten Besuch bei Unikate sind in der Zwischenzeit ganz viele geworden.

Sonntag, 19. Mai 2013

High Level Chianti!

Die Strada del Chianti auf 555 Meter über Meer auf ganz hohem Niveau!


Werner's Weinpalaver im Restaurant Schönegg in Wädenswil sind ja schon fast legendär. Der sympathische, engagierte Gastronom Werner Mettler leitet das schön gelegene Restaurant 555 Meter über Meer seit über zwanzig Jahren.

Am Dienstag, 7. Mai 2013 war beim Weinpalaver das Thema Strada del Chianti angesagt. Schon früher durfte ich beim Weinpalaver Themenweine einbringen. Da ja bekanntlich Chianti eines meiner Spezialgebiete ist, habe ich Werner angefragt, ob ich vielleicht einige unserer Raritäten und Spezialitäten vorstellen könnte. Ein freundliches "Ja - gerne" war die Antwort.

Einerseits habe ich manchmal den Eindruck, Chianti sei nicht mehr so im Trend. Dann, am Vorabend die Meldung von Werner, dass der ursprüngliche Rahmen von gut zwanzig Besuchern mit Anmeldungen von weit über dreissig Interessierten eine Verlagerung vom Caveau in den Saal verlangte.

Beeindruckend - in jeder Hinsicht.

Die lange Tavola, das funkelnde Gläsermeer und die Erwartung auf eine ganze Serie von tollen Weinen kombiniert mit gutem Essen lassen doch jedes Gourmet-Herz höher schlagen.

Eine tolle Auswahl aus der Toscana erwartete die Besucher in drei Serien.

Chianti Classico - der mit schwarzen Hahn

Castello di Fonterutoli - Chianti Classico 2009

Ein klassischer Chianti von Castello di Fonterutoli, sehr dicht mit einer jungen Farbe, Purpurrot mit violetten Reflexen. Saftig mit viel Fruchtextrakt und präsenten Tanninen. Der Abgang recht lang. Ein noch junger Wein mit viel Potenzial. Ein tolles Erlebnis mit 17.5 / 20 BAP und einem Genusspreis.

Azienda Agricola Santo Stefano - Chianti Classico 2007

Modern ausgebauter Chianti von Santo Stefano mit weichem Auftritt. Die Farbe kirschrot zeigt schon etwas Reife. Das Bouquet mit tollen Röstaromen des gelungenen Fassausbaus. Angenehm balanciert und harmonisch. 17.5 / 20 BAP. Interessant auch, dass Santo Stefano Offenwein für Marchese Antinori ausbaut.

Toscana IGT - Spezialitäten und Raritäten

Zwei Kleinstproduktionen als Raritäten an der Degustation. Roberto Droandi von Mannucci Droandi bringt alte autochthone Rebsorten zum Leben und produziert in ganz kleinen Mengen. Von beiden vorgestellten Weinen gibt es nicht einmal eintausend Flaschen. Beide Rebsorten werden ganz selten reinsortig ausgebaut.

Mannucci Droandi - Barsaglina 2007

Obwohl schon Stunden vorher geöffnet zeigt sich der Barsaglina kraftvoll mit viel Fülle und Fruchtextrakt. Die Farbe dicht, purpur, dunkel. Im Gaumen viel Frucht und präsente Tannine. 17.5 - 18. 0 / BAP und viel Potenzial für kommende Jahre.

Mannucci Droandi - Foglia Tonda 2007

Der führende italienische Weinbewerter Gambero Rosso gibt die tolle Auszeichnung von 2 Bicchiere - ich meine zu recht. Dicht in der Farbe mit violetten Reflexen. Dichtes Fruchtexktrakt, Würze. Tannin und ein spürbarer Ausbau im Barrique. Ein toller Wein als Essensbegleiter. 18.0 / 20 BAP.

Auch das gute Essen nicht vergessen!

Der erste Gang: gemischte mediterrane Antipasti mit gegrilltem Gemüse, Salami, Rohschinken, Käse, Olivenöl, Kräuter. Ein toller Einstieg und geschmackvolle Ergänzung zu den Rotweinen. Besonders interessant zu erleben, wie das Fett der Fleischwaren, die Tannine der grossartigen Rotweine ausbalanciert. Die Gerbstoffe werden angenehm weich und rund.

Die Riserva Serie

Fattoria Le Fonti - Chianti Classico Riserva 2005

Ganz toll, was Vicky Schmitt von Le Fonti da produziert hat. Die Riserva 2005 zeigt sich vollmundig in einer schönen Genussphase. Dichtes, dunkles Purpurrot. Ein Bouquet mit Cassis, Würze, Kräuter. Ein Genuss mit 18.0 / 20 BAP

Marchese Antinori - Chianti Classico Riserva 2005

Diesen Wein hatte ich noch nie probiert. Ich war gespannt auf die Riserva des Grossproduzenten Marchese Antinori, der immer wieder mit zuverlässigen Markenprodukten aufwartet. Die Riserva 2005 schön in der Farbe, immer noch recht dunkel. Angenehmes Bouquet mit viel Frucht, balanciert. Im Gaumen harmonisch und mit mittlerer Fülle. Ein schöner Genuss 17.5 / 20 BAP.

Mannucci Droandi - Ceppeto - Chianti Classico Riserva 2004

Ein gelungenes Beispiel, dass Chianti auch ganz schön altern kann. Der Ceppeto Chianti Classico 2004 wurde schon von Gambero Rosso mit 2 Gläsern  ausgezeichnet.  Da macht die Riserva aus der Magnum Flasche gespannt. Ein dichtes dunkles Kirschrot mit einem schönen würzigen Bouquet. Schwarze Kirschen, Kräuter, schöne Minzenoten, ein warmer Spätsommerabend mit Heu und Stroh, warme Noten. Vollmundig und gleichzeitig weich mit gut eingebundenem Holz und weichen Tanninen. Grossartige Präsenz - 18.5  / 20  BAP.

Dazu aus der Küche eine Pasta mit Wildschweinragout, etwas frisch gemahlender Pfeffer aus der Mühle und ein reifer, geriebener Parmesan. Köstlich, lecker und eine gelungene Kombination von Essen und Wein. Ein Kompliment an die Küche!

Das Dessert

Mannucci Droandi - Ceppeto - Vinsanto del Chianti Classico - 2005

Was könnte schöner sein als ein Dessert-Wein zum Abschluss eines so schönen Schönegg-Abends?

Der Vinsanto, traditionell ausgebaut im kleine Fass über vier Jahre, bringt eine Offenbarung ins Glas. Viel Fruchtsüsse, opulent, dicht und breit. In der Nase Noten von Honig, Blüten, Nüssen. Im Gaumen eine schöne Frische, kombiniert mit einer dichten Süsse, Schmelz und einer stützenden Säure. 18.0 / 20 BAP.

Die Küche des Schönegg überrascht mit einer Cantucci-Crème zum Vinsanto. Unbedingt einmal selber ausprobieren. Das ist eine gelungene Kombination vom Feinsten.

Fazit? Chianti scheint doch das Interesse von Weinliebhabern zu wecken.

Das Schönegg bietet einen hervorragenden Blick über den Zürichsee und die Strada del Chianti. Ich möchte mich bei Werner und dem Schönegg-Team herzlich für die Gastfreundschaft bedanken - Salut!

Sonntag, 5. Mai 2013

Adieu - aus den Augen verloren ...

... haben wir uns haben wir uns für einige Jahre!


Das erste Mal habe ich Daniel Müller 1995 getroffen. In ganz anderer Sache als Wein und Stein ... aber da kommen wir noch darauf zurück.

Daniel Müler ist gelernter Kaufmann und war lange als Luftfahrt-Fachmann in der Rückversicherung tätig. Fliessend in mehreren Sprachen war er der geeignete internationale Kundenbetreuer. Wir waren mehrere Jahre Kollegen in der gleichen Abteilung und haben manche interessante und spannende Geschäftsreise zusammen gemacht. In der langjährigen Zusammenarbeit habe ich natürlich erlebt, dass Daniel vielseitig interessiert und talentiert ist. Nebst der beruflichen Arbeit war er sportlich sehr aktiv und auch künstlerisch als Musiker engagiert.

Aber, wie das Leben so spielt.

Moderne Organisationen und Unternehmungen verändern sich. Und so haben sich unsere beruflichen Wege vor gut zehn Jahren getrennt und wir haben uns doch etwas aus den Augen verloren. Dani ging in den wohlverdienten Ruhestand. Angesichts der vielen amtlichen Tätigkeiten in seiner Wohnsitzgemeinde Schönenberg wohl eher als aktiver Unruhestand zu bezeichnen. Damit nicht genug.

Steine hatten ihn schon lange fasziniert. Bei seinen Ausflügen an die Sihl hat er regelmässig Steine gesammelt. Und Steine sollten auch ein neues Kapitel in seinem Leben sein. 2005 hat er einen ersten Steinhauerkurs bei Urs Signer in Wädenswil besucht. Na ja, einen ersten, zweiten, dritten ... und wen die Leidenschaft erst einmal packt, den lässt sie nicht mehr los. Daniel hat sich bei Urs Signer im Atelier eingemietet und einige Jahre da für sich gearbeitet. Nebst dem Stein hat ihn Metall fasziniert und so hat er auch noch einen Schweisskurs belegt und damit in den letzten Jahren den Weg des Künstlers eingeschlagen. Er hat seinen eigenen Stil gefunden und 2011 seine erste Ausstellung gewagt und viele Freunde und Besucher begeistern können.

Und jetzt steht in wenigen Tagen seine zweite grosse Ausstellung an. Daniel Müller stellt im Begegnungszentrum Baumgärtlihof in Horgen Werke aus Stein & Eisen aus.
Die Vernissage ist am Donnerstag, 16. Mai 2013 um 18.00 Uhr. Und wer dem Künstler bei der Arbeit zusehen will, kann dies am Freitag, 17. Juni 2013 von 9 - 15 Uhr tun - Ein Künstler bei der Arbeit. Die Ausstellung einiger seiner Werke im Foyer des Zentrums Baumgärtlihof dauert vom 16. Mai bis 7. Juni 2013. Das Programm als Download hier.

Zurück zur Geschichte des Lebens.

Daniel hat sich dem Stein gewidmet. Ich habe mich der Kunst der Selektion von guten Weinen verschrieben und bringe diese bei Bona aestimare ins Glas und zu Tisch. 

Auch gut, sich über genussvolle Weine zu informieren.

Das hat sich Daniel wohl gesagt, als er vor einiger Zeit bei mir "angeklopft" hat. Und so haben wir uns nach vielen Jahren doch endlich wieder getroffen - bei Wein und Stein.

Freitag, 3. Mai 2013

Einem geschenkten Gaul ... und so ...

Aber - einen geschenkten guten Wein ... schenkt man sich doch gerne ein!

Nicht jeden - ehrlich. Und da kommt das mit dem Gaul dann manchmal auch zum Tragen. Das mit dem "nicht ins Maul schauen" ... aber eben auch lieber nicht in den Mund nehmen.

Aber, wie eingangs erwähnt besteht dafür natürlich keine Sorge, wenn man von einem grossen Kenner und Weinliebhaber eine Flasche zum Entdecken geschenkt bekommt.

Fattoria di Milziade Antano - Montefalco - Rosso 2009

Die Fattoria di Milziade Antano ist im Herzen Umbriens bei Montefalco zu finden. Der Rosso 2009 ist zu rund 70 % aus Sangiovese, je 15 % Sagrantino und Merlot gemacht. Die Reben wachsen auf Höhen zwischen 250 und 300 Meter über Meer. Die Assemblage sehr gut gemacht und mit der regionalen autochthonen Spezialität Sagrantino ergänzt. Die Gärung im Stahltank und ein Ausbau während 12 Monaten im grossen Holzfass.

Im Glas präsentiert sich ein dichtes, dunkles Rot mit fast schwarzem Kern. Schöne Kirchenfenster zeugen vom vollen Gehalt dieses Weins. In der Nase viel Frucht, rote und schwarze Beeren, Wärme anzeigend, Noten von reifen Pflaumen, ein Hauch Zimt und Gewürze. Im Gaumen zeigt sich der Rosso sehr weich, reif und rund. Der Wein ist unglaublich vollmundig, harmonisch. Die starken Tannine, welche wir eigentlich vom Sangiovese und Sagrantino erwarten können, sind zahm, weich und angenehm. Der Fassausbau bringt dem Wein ein schönes Gerüst. Das Holz ist jedoch auch wieder schön eingebunden. Eine schöne Fruchtsüsse mit langem Nachhall. Das macht Freude. Jetzt toll in der Frucht zu geniessen mit weiterem Lagerpotenzial. 2013 - 2016.  Eine tolle Entdeckung - 18 / 20 BAP.

Ich habe wahrlich schon schlechtere Donnerstag-Abende verbracht  :-) und hiermit ein herzliches Dankeschön an Stefan für diese genussvolle Entdeckung.