Dienstag, 20. August 2013

Alceno - Entdeckung aus dem spanischen Jumilla

... oder aller guten Dinge sind Drei!

Das erste Mal habe ich die Alceno Weine an der Jumilla Produzentenmesse 2012 in Zürich kennen gelernt. Die Weinagentur Mettler Vaterlaus brachte rund zwanzig Bodegas aus Jumilla nach Zürich. Viele dunkle und kraftvolle Weine, viel Sonne und Alkohol - auch viele Durchschnittsweine.

... und dann diese vollmundigen, harmonischen Weine mit einer schönen Frische von Alceno. Die haben sich damals vom Rest ganz deutlich und genussvoll abgehoben.

Im Juni dieses Jahres fand wieder die Jumilla Messe statt und einmal mehr zeigte sich, dass die ganze Palette der Weine von Alceno grosse Freude machte. Dieses war der zweite Streich ... und der Dritte folgt sogleich.

Im Weinclub Ybrig haben wir im Juli die Alceno Weine blind verkostet. Der Genuss und die Bewertungen waren wieder gross. So gross, dass ich beschlossen habe, diese doch in die Schweiz zu bringen. Und im September 2013 kommen sie.














Alceno heisst Top Qualität!


Dass der Weinpapst Robert Parker 2010 für den "einfachen" und sehr günstigen "Genio Espanol" 89 Punkte gegeben hat spricht für sich.

Sie können bereits jetzt zum Sonderpreis die Alceno Weine vorbestellen und vom 22. - 24. August 2013 einen Teil davon probieren bei Bona aestimare in Richterswil.

Hier die Details zum Weingut, den Weinen und dem Angebot von Alceno.

Grosser Genuss - ein Muss!

Weinversuchung in der Kirche?

Freunde, es ist so.

Die renommierte Weinagentur Mettler Vaterlaus hatte diesen Juli im wunderschönen Kreuzgang der Kirche Fraumünster eingeladen zur Veranstaltung Zürcher Weine goin' downtown.

Und da musste ich einfach wieder einmal in die Kirche gehen.

Eine schöne Bandbreite an Zürcher Weinen von Ost bis West, vom Zürichsee bis ins nördliche Zürcher Weinland . Ein schöner, warmer Nachmittag am 1. Juli 2013. Und grossartige Entdeckungen des Schweizer Weinschaffens. Bei einem Produzenten bin ich gleich mehrmals hingegangen, um immer wieder nachzudegustieren. Gut ... sehr gut!

Mir bisher unbekannt, der Wein-Bauer Baur-Weine aus Rafz - eine Entdeckung. Die sympathische Begegnung mit Peter und Reni Baur und die zwei ganz tollen Weine, welche ich in Zürich kennen gelernt habe, animierten mich doch zu einem Ausflug ins Rafzerfeld. Da muss doch noch mehr dahinter stecken. Und ... da muss ich natürlich hin.

Eigentlich nur kurz, um verschiedene Weine kennen zu lernen und zu verkosten. Eigentlich ... und dass ich dann doch ein paar Stunden länger da war spricht für sich und für die Weine von Peter Baur.

Peter ist ein engagierter Weinmacher - innovativ, versuchsfreudig, der Qualität verpflichtet. Er keltert selber rund 20'000 Flaschen und ich bin erstaunt ob der Sortenvielfalt. Ich verkoste einen grossen Teil des Sortiments.

Freunde, und das mit Freude!

Züricher Riesling - Sylvaner Auslese 2012: Trauben aus drei verschiedenen Lagen mit unterschiedlichen Böden. Der Wein ohne BSA - ein frischer, spritziger RxS, klassisch und sortentypisch. 14.5 / 20 BAP - jetzt geniessen.

Kerner 2012: eine der Spezialitäten, die Peter Baur anbaut. Auf dem Etikett steht "leicht süss". Das macht mich doch etwas stutzig. Aber ... der Wein hat eine tolle Aromatik und ein schönes Säurespiel und ist so in perfekter Harmonie. 15.5 / 20 BAP - jetzt geniessen bis 2014.

La Blanche 2012: Dieser Wein hat mich in Zürich begeistert. Die Rebe eine Neuzüchtung aus Sauvignon Blanc x Cabernet Sauvignon. Dicht, vollmundig und sehr aromatisch. Noten von Feuerstein, Grapefruit, Lime, Stachelbeeren, weisse Johannisbeeren. Eine schöne Würze und angenehmer Abgang. Auch hier ein schönes Säurespiel als Balance zur Frucht. Grosse Freude und 17 / 20 BAP - jetzt geniessen bis 2014.

Federweiss 2012: Pinot Noir aus direkter Pressung. Lachsrosa mit einer schönen Süsse im Bouquet, Noten von Caramel. Im Gaumen frisch mit einer angenehmen Süsse. 15.5 / 20 BAP - jetzt geniessen bis 2014.

Rosé de Cabernet 2012: eine weitere Spezialität aus Peter's Rebbergen. Aus dem Cabernet Jura macht er einen Rosé - und was für einen! Ein klares, strahlendes Himbeerrot. Das Bouquet intensiv, floral, Noten von Rosen und Caramel. Im Gaumen schön vollmundig und einmal mehr die tolle Balance von frischer Fruchtsüsse und angenehmer Säure. 17 / 20 BAP - jetzt geniessen bis 2015.

Pinot Noir 2012: Klares, strahlendes Rubinrot. Schöne Beerenfrucht, Himbeernoten. Im Gaumen sortentypische Pinot-Frucht, Himbeeren, Kräuter, Cassis. Der Wein ist noch jung und darf noch reifen. 16.5 / 20 BAP - 2014 - 2017.

Cuvée Rouge 2012: 80% Gamaret, 15% Pinot Noir, 5% Diolinoir. Junges dunkles Rubinrot mit violetten Reflexen. Im Bouquet Fruchtsüsse, Kräuter und recht vielschichtig. Im Gaumen vollmundig, weich, angenehm, weiche Tannine und eine stützende Säure. 16 / 20 BAP - jetzt geniessen bis 2016.

Diolinoir 2011: Auch hier wieder eine neuere Züchtung. Tiefes Purpurrot mit violett-schwarzen Reflexen. Tolles Bouquet mit schwarzen Kirschen und süssen Gewürzen. Im Gaumen noch jung mit Cassis, Fruchtsüsse und lang im Abgang. Verlangt noch nach Reife. 16.5 / 20 BAP - geniessen 2014 - 2018.

Pinot Barrique 2011: Ein toller Pinot aus einem sehr guten Jahr mit einem guten Einsatz des Barrique. Übrigens braucht Peter "deutsche Eiche" der Küferei Krogemann aus Bremen. Der Pinot bringt nebst den sortentypischen Beeren schöne Röstnoten und im Gaumen eine tolle Frucht, dicht im Antrunk und eine schöne Süsse. 17.5 / 20 BAP - jetzt geniessen bis 2017.

Cuvée Noir 2009 Barrique: 50% Gamaret, 40% Diolinoir, 10% Pinot Noir. Dichtes Purpurrot, fast schwarz im Kern. Im Bouquet dicht und mit schöner Fruchtsüsse, komplex. Der Gaumen vollmundig, ausgewogen, mundfüllend - ein tolles Fruchterlebnis mit langem Abgang. 18 / 20 BAP jetzt geniessen bis 2018.

Pinot Noir Grand Cru 2009: Darf denn Pinot Sünde sein? Grossartiger Wein dank konsequenter Ertragsreduktion. Peter Baur reduziert auf rund 300 Gramm pro m2. Der Pinot wird während 21 Monaten im Barrique und anschliessend noch 9 Monate in der Flasche ausgebaut. Tiefes dunkles Rubinrot. Im Bouquet zeigt sich das Holz, die Frucht mit schwarzen Kirschen, Kräutern, Fruchtsüsse. Im Gaumen unglaublich viel Kraft eines grossen Gewächses, das nach Reife verlangt. Ja man kann ihn jetzt schon geniessen (ich gestehe ... ich bin heute der Versuchung erlegen und habe eine Flasche geöffnet ... und ich gestehe ... sie ist bis am Ende des Abends auch leer geworden). Der Wein hat enorm viel Potenzial. 18.5 / 20 BAP - am Anfang der Trinkreife. Wer warten mag wird belohnt und wird ihn bis 2020 geniessen können ... wenn die Flaschen reichen.

Das volle Programm - wow! Die Weine haben in der ganzen Breite überzeugt. Und ich finde Preis-Leistung für diese Qualität von Baur-Weine sehr gut. Kompliment, Peter. Ich habe ja selber in den 80er Jahren viele Jahre im Zürcher Weinland gelebt. Die Weine von damals möchte ich und kann ich gerne vergessen. Was aber heute an Qualität geboten wird, das darf sich sehen lassen.


"Einen hab ich noch" sagt Peter Baur geheimnisvoll. Ja? Da bin ich aber gespannt. Peter experimentiert bekanntlich gerne - und das doch mit sehr genussvollen Resultaten. Im Keller liegt ein Barrique mit Essenz vom Feinsten und so komme ich doch an diesem Abend noch zur Probe eines Fassmusters.

Gamaret 2012 Barrique - limited Edition: Die Trauben mit niedrigem Ertrag wurden drei Wochen luftgetrocknet, um Wasser zu entziehen und die Konzentration zu erhöhen. Maischegärung und im Barrique seit Januar. In der Farbe ganz dunkles Violett-Purpur, dicht mit Kirchenfenstern. Im Bouquet offenbart sich eine tolle Frucht, Gewürze, Süsse, das Holz schön eingebunden. Im Gaumen wieder eine weiche Frucht, viel Fruchsüsse, Kirschen, schwarze Beeren, Zimtnoten, schwarzer Pfeffer. Trotz der dichten Süsse wirkt der Wein frisch. Peter verrät mir auch sein Geheimnis dazu. Er hat die getrockneten Rappen mitvergoren, um dem Wein zusätzlich Struktur und Tannin zu geben. Das ist gelungen. Der Gamaret ist jetzt schon unglaublich zugänglich und ausgewogen. Das wird ein grossartiges Weinerlebnis werden.

Leider wird es nur wenige Flaschen davon geben. Und eine habe ich davon schon reserviert. Gell, nicht vergessen, Peter!

P.S. Gerade erreicht mich noch die Mitteilung, dass Peter's Grand Cru beim Grand Prix du Vin Suisse 2013 eine Goldmedaille gewonnen hat. Herzliche Gratulation - und einmal mehr bin ich beruhigt, dass ich mich auf mein Gespür für gute Weine doch verlassen kann.

Dienstag, 13. August 2013

Kotti sei Dank!

Immer wieder für eine angenehme Überraschung gut:

Château d'Agassac - Cru Bourgeois - Haut Médoc - Bordeaux - 2002

Der Wein hat Geschichte: in jugendlichen Jahren - das scheint einen Moment her - das Verständnis für Bordeaux und gute Weine noch auf hohem Lernnniveau habe ich mit Brigitte, Kathrin und Dani das oder den Château d'Agassac kennen gelernt. Das muss in den 80er Jahren gewesen sein. Und ein guter Jahrgang. Tolle Erinnerungen an ein schönes Weinerlebnis. Und seit da hat sich der Name bei mir eingeprägt.

Zu meinem 50. Geburtstag - ach war der wirklich schon!?! - habe ich Kathrin und Dani eingeladen, klar doch. Leider konnten sie nicht dabei sein. Aber ... und hier kommt es: total sympathischer Gedanke, sie haben mir ein paar Flaschen Château d'Agassac 2002 geschickt. Öl soll man bekanntlich nicht in alte Wunden giessen - guten Wein an alte Freunde dann schon eher, jawohl.

Freunde in der Ferne - guter Wein in der Nähe. Und heute im Glas der Wein mit der schönen Schlossetikette - Château d'Agassac 2002.

Das Genussgeheimniss: 65% Cabernet Sauvignon, 32% Merlot, 3% Cabernet Franc aus gepflegten Rebbergen mit einem Ausbau während 12 - 15 Monaten in Barriques wobei 60 % Neuholz und 40 % Zweitbelegung eingesetzt wird. Das Ergebnis im Jahre 2013:

Im Glas ein dunkles, strahlendes Kirschrot, langsam Reife anzeigend. Im Bouqet betörend schöne Bordeaux-Frucht. Schwarze Kirschen, Süsse, warmer Herbstabend im Unterholz, Laub, ein Spaziergang über die August-Felder. Im Gaumen zeigt er viel Fruchtextrakt, weiche Fruchtsüsse, schön harmonisch und füllig, ausgewogen. Und er hat auch eine schöne Frische behalten mit der leichten Säure, die eine perfekte Balance bietet. Das zeigt ihn jetzt in einem schönen Genusspunkt - mit vielen Jahren Reserve. 17.5 / 20 BAP - jetzt bis 2018.

Samstag, 10. August 2013

Rot und Weiss?!

Heute im Glas - grosse Freude aus Portugal.

Telhas 2008 von Terra d'Alter aus dem portugiesischen Alentejo.

Dieser Klassewein ist aus 94 % Syrah mit Beigabe von 6 % Weisswein aus der Traubensorte Viognier gemacht. Der Telhas wurde während rund 14 Monaten in neuen Eichenfässern ausgebaut.

In der Farbe dunkles Purpurrot mit noch fast schwarzem Kern, dicht und klar mit Kirchenfenstern. Das Bouqet intensiv, viel Würze, Cassis, scharze Kirschen, Brombeeren, Kräuter, ein Hauch Tabak, Efeu. Schön, einladend und opulent. Da kann man genüsslich lange dran schnuppern - immer wieder. Im Antrunk frisch mit viel Frucht und einer schönen Säure. Im Gaumen Fruchtsüsse und Extrakt. Schöne, präsente und weichkörnige Tannine. Die Röstnoten der Eichenfässer ist toll und der Holzausbau gelungen. Dieser Wein ist kraftvoll und mit etwas Luft zugleich recht elegant. Er hat viel Extrakt und Fruchtsüsse wirkt jedoch balanciert und frisch durch die stützende Säure. Jetzt ein Genuss mit Potenzial bis 2017. 17.5 - 18 / 20 BAP.

Wer ihn kennen lernen will - es gibt noch ein paar wenige Einzelflaschen bei Bona aestimare. Und ansonsten erhältlich der ebenso grossartige 2009er: Bestellen bei info@bona-aestimare.ch


Freitag, 9. August 2013

Glückliche Bürger :-)

Regen hin - Regen her. Da soll wenigstens etwas Anständiges ins Glas kommen. Mal schauen?!

Château Meyney - Cru Bourgeois 1995 - St. Estèphe - Médoc - Bordeaux

Immer wieder bemerkenswert, was im Bordeaux für grossartige Weine nicht nur für Edelleute sondern auch für die Bürger gemacht werden.

Château Meyney wäre wahrscheinlich heute auch als Grand Cru Classé eingestuft. Aber nach dem Reglement von Bordeaux von 1855 war es das damals nicht. Der Meyney wurde ein Cru Bourgeois.

Aber, liebe Bürger, freut Euch, jawohl! Meyney gehört seit Jahren immer wieder zu meinen Lieblingsweinen. Das Schloss nahe am Fluss Gironde gelegen hat in den Rebbergen rund 65 % Cabernet Sauvignon, 25 % Merlot und 10 % Petit Verdot. Und die Schlossbesitzer und deren Oenologe wissen daraus Gutes zu machen.

Der 1995er - immerhin schon stolze achtzehn Jahre alt - zeigt sich von jugendlicher Frische.

In der Farbe ein dichtes, dunkles Kirschrot mit granatroten Rändern.

Im Bouquet schon kurz nach dem Oeffnen präsente Frucht, schwarze Kirschen, Zimt, Pflaumen, Kräuterwürze, ein Hauch schwarzer Pfeffer, Cassis.

Im Gaumen erstaunlich frisch. Nebst einer schönen und vollmundigen Fruchtsüsse in der Balance eine stützende Säure, welche den 95er frisch erscheinen lässt. Sehr angenehm und balanciert kommt er daher mit einem mittellangen Abgang. Da hätte ich doch gerne noch eine Kiste im Keller, denn der Wein hat noch 5 - 8 Jahre vor sich. 18 / 20 BAP - toller Genuss.

Wenn Bürgerwein so gut sein kann, dann bin ich gerne ein Bürger!



Montag, 5. August 2013

El Puntido

Eine angenehme Überraschung aus dem Rioja!

El Puntido 2005 - Rioja Crianza aus 100 % Tempranillo. Der Wein wurde während 18 Monaten in kleinen Eichenfässern ausgebaut.

Gerade nach dem Oeffnen der Flasche etwas verhalten, verschlossen, mit dominierender Säure. Ich bin noch etwas skeptisch. Aber ...

... etwas Luft, etwas Zeit - ab ins Glas zur Prüfung. Ja und da zeigt sich:

Im Glas eine junge Farbe, tiefes Purpur, im Kern dunkel, fast schwarz. Das Bouquet tut sich auf und es zeigen sich opulente Noten von schwarzen und blauen Beeren, Kirschen, Fruchtsüsse. Mit der Zeit schöne Noten von Feigen und Gewürzen - einfach schön, daran zu riechen.

Auch im Gaumen zeigt sich der Wein mit etwas Luft sehr schön. Dicht im Antrunk, viel Fruchtextrakt, viel weiches Tannin, langanhaltend. Wiederum eine schöne Frucht, viel Kirschen, Kräuter, schwarze Beeren, schwarze Schokolade. Das macht Freude! 18 - 18.5 / 20 BAP. Jetzt geniessen mit Reserven bis 2017.

Eine tolle Entdeckung aus dem Rioja - demnächst erhältlich bei der Online-Vinothek.