Das dritte Weinpalaver im Caffètino Vino in Richterswil im November führte uns zur Entdeckung der Traubensorte Monastrell, wie sie in Spanien genannt wird, und Mourvèdre, das französiche Pendant.
Die beiden Weine aus dem spanischen Jumilla aus dem Jahrgang 2011 mit einem Mehrheitsanteil an Monastrell und der Beigabe von Syrah zeigen eine volle Frucht, Kraft mit einem gekonnten Barrique-Ausbau. Beide gefallen, auf tollem Niveau.
Spannend der Vergleich mit den Weinen aus Bandol. Wir probieren von der Domaine Le Galantin drei Weine: den Bandol Rouge 2010, den Bandol Rouge 2005 und den Bandol Longue Garde 2000. In diesem Vergleich zeigt sich ganz schön die Entwicklung dieser Traubensorte, die bei gutem Ausbau grossartige Weine hervor bringen. Der 2010er im Vergleich zu den fruchtigen Spaniern noch reduktiv und verschlossen. Toll, den gleichen Wein aus dem Jahrgang 2005 zu kosten. Da zeigt sich, wie toll ein am Beginn der Reife stehender Bandol ist. Und dann noch der Longue Garde 2000 - grossartig. Da sind 19/20 BAP (lies 19 von 20 möglichen Bona aestimare Punkten) im Glas. Ein grossartiger Wein, rund, dicht, eine schöne Fruchtsüsse, lang im Abgang. Viel schöner geht's nicht mehr.
Aus der wenig bekannten, zweitältesten Appellation Frankreichs kommen grossartige Weine - wer denn die richtigen auswählt und warten mag. Die grossartigen Mourvèdre aus Bandol zeigen erst nach vielen Jahren ihr wahres Potenzial. Am Weinpalaver haben wir einen schönen Eindruck davon bekommen.