Sonntag, 24. Juli 2016

Ein reifer Priorat ... aus dem Mittleren Osten?!

Gut, ich liebe reife Weine. Ja. Und ich entdecke im Caveau eine letzte Flasche Château Musar. Gehört angeblich zu den besten 50 Weinen der Welt. Ich habe ihn immer wieder einmal probiert. Nicht immer gleich - der 2007er hat mich nicht beim letzten Mal nicht so überzeugt. Der 2004er schon - und dieser heute wieder im Glas:

Château Musar 2004 - Gaston Hochar - Beeka Valley - Libanon

Château Musar - Bona aestimare
Die Traubensorten des Weins Cabernet Sauvignon, Carignan, Cinsault, ähnlich wie im spanischen Priorat. Ein spannender Ausbauprozess. Sechs Monate nach der Ernte wird der Wein während rund achtzehn Monaten in französischen Barriques ausgebaut. Dann wird der Wein assembliert - heisst der Wein der verschiedenen Traubensorten zusammengeführt und noch einmal während zwölf Monaten in Zementtanks gereift. Dann noch einmal vier Jahre (!) Flaschenreife bevor er auf den Markt kommt. Also schon ziemlich gereift nach sieben Jahren.

Die Farbe nun mit einem reifen Rubinrot mit einer leicht hellen, pflaumigen Note. Im Bouquet eine Fülle von Düften, reif und vielschichtig. Feigen, Datteln, reife Brombeeren, Lebkuchengewürz, Rosmarin und Thymian, Kakao. Im Gaumen eine schöne Fruchtsüsse, auch wieder reif, weiche Tannine, eine stützende Säure, die den Wein immer noch frisch macht. Dörrfrüchte, Feigen, Pflaumen. Doch gefällt sehr gut. Erinnert mich etwas an einen gereiften Wein aus dem Priorat - nur feiner, eleganter. Und im Gaumen sind da auch schon fast ein wenig die süssen Portweinnoten eines 20-jährigen Tawny. Mag ich auch.

Ich mag 18.5/20 BAP geben - und meine jetzt geniessen bis 2018. Der hält zwar länger aber wird meiner Meinung nach nicht besser. Jetzt ein toller Genuss, dekantiert mit zwei bis drei Stunden Luft ein Fülle an Bouquet und Geschmack.

Weingenuss by Bona aestimare