Freitag, 29. März 2013

Wie Friualano?

Wenn ich Friulano erwähne erhalte ich meistens Fragezeichen in den Gesichtern meiner Gegenüber. Ist ja auch nicht so bekannt bei uns. Die autochthone Traubensorte Friulano, die sinnigerweise aus dem Friaul stammt ist bei uns nicht sehr bekannt. Eigentlich schade, wenn man die Spitzenprodukte geniesst, die aus diesen Reben enstehen.

Heute im Glas eine Musterflasche Friulano Col Livius 2011 der Azienda Agricola La Tunella in Civiale del Friuli. Na ja - ich habe mich an der Friaul Degustation durch eine Reihe guter und leider auch mittelmässiger Friulano durchgekämpft. Und dann das hier!

Ich bin ehrlich gesagt immer wieder froh, Produzentenveranstaltungen zu verlassen mit einem seeligen Lächeln auf dem Gesicht und der Erkenntnis, nichts Überragendes gefunden zu haben. Kein Nachdenken-fühlen-schmecken, nein.

Aber bei der Veranstaltung kam ich nicht umhin, mir eine Musterflasche zur Nachverkostung zu sichern. Und heute wieder grosses Weinkino!

Das sorgfältig gelesene Traubengut wird für 36 Stunden einer Kaltmaischung bei nur 4° unterzogen. Der Most wird anschliessend kühl mit kontrollierter Temperatur vergoren. Nach der Gärung wird der Wein auf der Hefe in grossen Eichenfässern aus slowenischer Eiche ausgebaut.

Im Glas zeigt sich der Friulano in einem klaren, strahlenden Goldgelb. Im Bouquet offenbart sich eine tolle würzige Note des Holzausbaus. Ganz tolle Fassnoten begleitet von floralen Noten, blumig, schöne Noten von Mandeln, Lindenblüten. Im Gaumen eine tolle Erfahrung. Eine fruchtige Dichte mit toll eingebundenem Holz, viel Schmelz, Holunderblüten, weiss-florale Geschmacksnoten. Langer Abgang und auch das Bouquet bleibt ganz lange im leeren Glas. Grossartiger Wein. 18.5 / 20 BAP. Trinkreife 2012 - 2015.

Diesen Wein möchte ich immer wieder einmal im Glas haben - ich glaube ich werde beim Produzenten anklopfen und den Import prüfen. Freunde, unbedingt dranbleiben. Da wartet ein grosses Genusserlebnis.